StartseiteKapitel 3: makroskopisches Universum

Terminologie und Konventionen: In diesem Abschnitt deuten wir die im äußeren Scheibenbereich beobachtete „zusätzliche Anziehung“ als Gemeinschaftswirkung generalisierter instabiler Teilchen (GUP), die während ihrer Lebensdauer eine statistische Tensorgravitation (STG) aufbauen und beim Zerfall bzw. bei der Annihilation ein lokales Tensorrauschen (TBN) in das Medium einspeisen. Wir fassen diese Wirkungen im Folgenden unter „instabile Teilchen“ zusammen. Das umgebende Medium im Kontext der Energy-Filament-Theorie (EFT) nennen wir Energie-Meer (Energy Sea). Ab hier verwenden wir ausschließlich die deutschen Langformen; die Abkürzungen erscheinen nur an dieser ersten Stelle.


I. Phänomene und Kernproblem

Viele Spiralgalaxien behalten weit außerhalb der hellen Sternscheibe hohe, nahezu flache Rotationsgeschwindigkeiten, obwohl dort wenig sichtbare Materie vorhanden ist und man fallende Geschwindigkeiten erwarten würde. Zwei bemerkenswert enge Regelmäßigkeiten treten dabei auf:

Gleichzeitig unterscheiden sich die Kurvenformen deutlich: zentrale Kuspigkeit oder Kernhaftigkeit, verschiedene Plateau-Radien und -Höhen sowie feine „Textur“. Umgebung und Ereignisgeschichte prägen diese Unterschiede. Dennoch bleiben die beiden Relationen eng, was auf einen gemeinsamen Mechanismus hindeutet. Der klassische Ansatz fügt objektweise unsichtbare „Hüllen“ hinzu, erfordert häufig maßgeschneiderte Justagen und erklärt kaum, warum die Relationen bei vielfältigen Entstehungsgeschichten so eng bleiben.

Kernidee: Die zusätzliche Anziehung des Außenbereichs kann als statistische Antwort des Mediums entstehen – ohne zusätzliche Materie.


II. Mechanismusbild: eine Tensorlandschaft, drei Beiträge

  1. Basale innere Neigung (sichtbare Materie)
    Sterne und Gas formen im Energie-Meer eine nach innen geneigte Tensorlandschaft, die die grundlegende Zentripetalführung setzt. Dieser Beitrag nimmt mit dem Radius rasch ab und kann alleine kein flaches Außen-Plateau stützen.
    Beobachtungsindikator: Je konzentrierter das Verhältnis Licht-zu-Masse und die Gasoberflächendichte, desto steiler der innere Anstieg.
  2. Glatte additive Neigung (statistische Tensorgravitation)
    Instabile Teilchen prägen dem Tensorfeld während ihrer Lebensdauer winzige Zugbeiträge auf. Diese summieren sich in der Raumzeit zu einem glatten, anhaltenden Bias, der mit dem Radius nur langsam abnimmt.
    • Räumliche Glätte: Der Bias schwächt sich sanft ab und wirkt in der Außenscheibe weiter, sodass das Plateau getragen wird.
    • Kopplung an Aktivität: Die Stärke korreliert mit Sternentstehungsrate, Verschmelzungen oder Störungen, Gas-Zu-/Abflüssen sowie Scherung durch Balken und Spiralarme.
    • Selbstverriegelung: Mehr Nachschub und Durchmischung → höhere Aktivität → stärkerer Bias → die äußere Geschwindigkeits-Skala wird fixiert.
      Beobachtungsindikator: Flächen-SFR, Balkenstärke, Gasströme und Fusionsspuren korrelieren mit Plateauhöhe und -länge.
  3. Textur kleiner Amplitude (lokales Tensorrauschen)
    Beim Zerfall oder bei der Annihilation injizieren instabile Teilchen breitbandige, gering kohärente Wellenpakete in das Medium. Der diffuse Hintergrund erzeugt kleine Welligkeiten und Linienverbreiterungen, ohne den mittleren Plateau-Level zu ändern.
    Beobachtungsindikator: Radio-Halos und -Relikte, diffuse Strukturen mit geringem Kontrast sowie „Körnigkeit“ in Geschwindigkeitsfeldern, verstärkt entlang von Fusionsachsen oder in Bereichen starker Scherung.

Radiale Zonierung (Intuition):

Fazit: Das Plateau ergibt sich aus sichtbarer Führung plus statistischer Tensorgravitation; die kleinen äußeren Wellen stammen aus lokalem Tensorrauschen.


III. Herkunft der zwei „engen Relationen“

Kernidee: Beide Relationen sind Projektionen – „Masse vs. Geschwindigkeit“ und „Radius vs. Zug“ – derselben Tensorlandschaft.


IV. Warum kuspige und kernartige Zentren koexistieren

Fazit: Kuspig und kernartig sind Endzustände desselben Tensor-Netzwerks unter unterschiedlichen Geschichten und Umgebungen.


V. Mehrband-Beobachtungen auf eine gemeinsame Tensor-Karte bringen (Vorgehen)

Gemeinsam zu kartieren:

Kriterien der Ko-Kartierung:


VI. Testbare Vorhersagen (für Beobachtung und Fit operationalisiert)

  1. P1 | Rauschen vor Schub (zeitliche Reihenfolge)
    Prognose: Nach Starburst oder Fusion steigt zuerst der diffuse Radio-Hintergrund (lokales Tensorrauschen). Über zehn bis hundert Millionen Jahre wachsen Höhe und Radius des Plateaus (statistische Tensorgravitation).
    Beobachtungsstrategie: Gemeinsamer Multi-Epochen-/Multi-Ring-Fit zur Messung der Verzögerung zwischen Hintergrundanstieg und Vertiefung/Erweiterung des Plateaus.
  2. P2 | Umweltabhängigkeit (räumliches Muster)
    Prognose: Entlang starker Scherung oder Fusionsachsen sind Plateaus länger und höher; Geschwindigkeitsfelder zeigen ausgeprägtere „Körnigkeit“.
    Beobachtungsstrategie: Sektorielle Kurven und diffuse Profile entlang von Balken- und Fusionsachsen extrahieren und vergleichen.
  3. P3 | Ko-kartierte Gegenprüfungen (multimodal)
    Prognose: Hauptachsen der κ-Konturen, Spitzen der Geschwindigkeits-Scherung, Radio-Streifen und dominierende Polarisationsrichtungen sind ausgerichtet.
    Beobachtungsstrategie: Vier Karten im selben Koordinatensystem registrieren und die Kosinus-Ähnlichkeit ihrer Vektoren berechnen.
  4. P4 | Spektralform der Außenscheibe
    Prognose: Das Leistungsspektrum äußerer Geschwindigkeits-Residuen zeigt in mittleren bis niedrigen Frequenzen eine sanfte Neigung – typisch für breitbandiges, gering kohärentes lokales Tensorrauschen.
    Beobachtungsstrategie: Peak und Steigung des Residuen-Spektrums mit dem diffusen Radio-Hintergrund vergleichen.
  5. P5 | Fit-Ablauf (Parameter-Ökonomie)
    Schritte:
    • Photometrie und Gas verwenden, um Priors für die basale innere Neigung der sichtbaren Materie zu setzen.
    • Sternentstehungsrate, Fusionsindikatoren, Balkenstärke und Scherung verwenden, um Priors für Amplitude und Skala der statistischen Tensorgravitation zu setzen.
    • Diffuse Radio-Intensität und -Textur verwenden, um Priors für die durch lokales Tensorrauschen verursachte Verbreiterung zu setzen.
    • Die gesamte Rotationskurve mit wenigen gemeinsamen Parametern fitten und anschließend per Ko-Kartierung mit Linsen- und Geschwindigkeitsfeldern verifizieren.
      Ziel: Ein Parametersatz für mehrere Datenmodi statt objektweiser „Hüllen“-Feinabstimmung.

VII. Anschauliche Analogie

Ein Konvoi mit Rückenwind. Die Motoren stehen für die sichtbare Führung. Der Rückenwind symbolisiert die statistische Tensorgravitation: Er nimmt mit der Distanz langsam ab, hält aber die Geschwindigkeit. Kleine Bodenwellen stehen für das lokale Tensorrauschen: Sie verleihen der Geschwindigkeitskurve eine leichte „Körnigkeit“. Zu steuern sind: Gas geben (Nachschub), „Straßenzustand“ (Scherung/Aktivität) und Dauer des Rückenwinds (Amplitude der glatten Neigung).


VIII. Verhältnis zu konventionellen Deutungen


IX. Schlussfolgerung

Eine einzige Tensorlandschaft erklärt die äußere Flachheit, die zwei engen Relationen, die Koexistenz kuspiger und kernartiger Zentren sowie feine Texturunterschiede.


Zusammenfassend: Die Frage zu Rotationskurven verschiebt sich von „Wie viel unsichtbare Materie müssen wir hinzufügen?“ zu „Wie wird dieselbe Tensorlandschaft fortlaufend umgeformt?“. Unter diesem einheitlichen, mediumsbasierten Mechanismus sind Plateaus, enge Relationen, zentrale Morphologien und Umwelteinflüsse Facetten eines einzigen physikalischen Prozesses – keine getrennten Rätsel.


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Urheberrecht: Sofern nicht anders angegeben, liegen die Rechte an „Energy Filament Theory“ (Text, Tabellen, Abbildungen, Symbole und Formeln) beim Autor „Guanglin Tu“.
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Empfohlene Zitierweise: Autor: „Guanglin Tu“; Werk: „Energy Filament Theory“; Quelle: energyfilament.org; Lizenz: CC BY 4.0.

Erstveröffentlichung: 2025-11-11|Aktuelle Version:v5.1
Lizenzlink:https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/