Startseite / Kapitel 3: makroskopisches Universum
I. Phänomene und Herausforderungen
- Am Himmel nahe, im Rotshift fern. In kompakten Paaren oder Kleingruppen sind die Winkelabstände klein und es finden sich Brücken, Gasfilamente oder gemeinsame Deformationen – alles Anzeichen physischer Kopplung –, doch die spektroskopischen Rotverschiebungen differieren weit stärker als zufällige Haufengeschwindigkeiten erklären.
- Grenzen des Standardrahmens. Wer Rotverschiebung vorwiegend als globale Expansion plus kleine Radialgeschwindigkeiten liest, greift zu Zufallsüberlagerungen oder „besonderen“ Geschwindigkeiten. Extreme Werte würden jedoch Brücken auf beobachtbaren Zeitskalen zerstören; außerdem häufen sich die Fälle in bestimmten Umgebungen. Parametrische Flickwerke liefern oft widersprüchliche Geschichtchen.
II. Physikalischer Mechanismus
Kernidee: Rotverschiebung besitzt zwei Anteile – Quellkalibrierung und Rotverschiebung durch Pfadentwicklung (PER). Bei benachbarten Missmatches dominiert die Quellkalibrierung. Objekte, die sich denselben Raum teilen, können in unterschiedlichen lokalen Spannungszuständen liegen; ihre Emissions-Basisfrequenzen werden daher verschieden gesetzt, selbst bei geringer Geometrietrennung und moderaten Relativgeschwindigkeiten.
- Quellkalibrierung: gleicher Nahbereich, verschiedene „Uhren“.
Die emittierte Frequenz folgt einer internen Kadenz, die die lokale Spannung festlegt. Auch innerhalb eines Haufens oder Filaments variiert die Spannung: tiefe Potentiale, Jetbasen, starburst-aktive Zonen, Scherbänder und Sattelpunkte sind unterschiedlich „angezogen“.- Höhere Spannung → langsamere Kadenz → rötere Emission.
- Niedrigere Spannung → schnellere Kadenz → blaurere Emission.
So entstehen stabile, achromatische Redshift-Differenzen zwischen nahen Nachbarn, ohne große Geschwindigkeiten zu bemühen.
- Was die lokale Spannung bestimmt.
Die Spannung wird durch Umgebung und Aktivität laufend rekalibriert:- Formung durch sichtbare Materie: konzentrierte Masse und tiefere Potentiale erhöhen die Spannung.
- Statistische tensionale Gravitation (STG) aus vielen verallgemeinerten instabilen Teilchen (GUP): in aktiven Regionen – Verschmelzungen, Starbursts, Jets – ist der Beitrag stärker und retensioniert den Hintergrund.
- Strukturlage: Filamentgrate, Sattelpunkte und Knoten prägen der Spannungskarte deutliches Relief auf.
Das Zusammenspiel erzeugt auf kleinen Winkelskalen scharfe Spannungskontraste, die unterschiedliche Emissionsbasen setzen.
- Die Pfadentwicklung liefert nur Feintuning.
Schneidet die Sichtlinie eine Region mit zeitlich veränderlicher Spannung – z. B. einen „zurückfedernden“ Void oder ein flacher werdendes Haufenpotential –, kommt ein zusätzlicher achromatischer Rot-/Blau-Feinschliff hinzu. Bei nahen Nachbarn stammt der Haupt-Offset jedoch aus der Quellkalibrierung; der Pfadterm poliert nur nach. - Warum das ohne Parameterstapel auskommt.
Eine einzige Spannungskarte kodeterminiert, wer „stärker angezogen“ ist, wer auf retensionierten Bändern liegt und wer Aktivitätskernen benachbart ist. Morphologische Kopplungen – Brücken, gemeinsame Deformationen – und systematische spektrale Offsets folgen so aus einer Umgebungsgröße, ohne extreme Geschwindigkeiten oder ad-hoc-Projektionsgeschichten.
III. Analogie
Zwei Turmuhren im selben Tal: die eine auf einer Kante, die andere tief im Kessel. Ihre „Zeitskalen“ unterscheiden sich, weil die lokalen Spannungen verschieden sind. Stellt man sie nebeneinander, erscheint ein stabiler Gangunterschied. Sie sind nicht davongelaufen – die Umgebungen sind verschieden. Das benachbarte Redshift-Missmatch funktioniert genauso: Nachbarn wurden unter unterschiedlichen lokalen Skalen „ausgeliefert“.
IV. Gegenüberstellung mit der traditionellen Sicht
- Wo der Standard stolpert. Wer Rotverschiebung ausschließlich als Distanz plus Radialgeschwindigkeit liest, etikettiert Ausreißer als Überlagerungen oder kinematische Sonderfälle. Doch starke Gezeitenfingerabdrücke verlangen Bildungs- und Überlebenszeiten, die mit extremen Geschwindigkeiten unvereinbar sind; die Umwelthäufung widerspricht Zufall.
- Mehrwert des vorliegenden Modells. Eine einzige Umgebungsgröße – die lokale Spannung – setzt Emissionsbasis und morpho-dynamische Fingerabdrücke. Sie erklärt „nah, aber nicht deckungsgleich“ auf einer Karte:
- ohne gigantische Geschwindigkeiten,
- ohne unwahrscheinliche Projektionszufälle,
- mit achromatischen, umweltkorrelierten Offsets im Einklang mit Beobachtungen.
Wir leugnen kein globales Strecken; wir zeigen, dass „Rotverschiebung = nur Distanz“ hier versagt, während „Spannung taktet“ konsistent trägt.
V. Schlussfolgerung
Die Nichtübereinstimmung benachbarter Rotverschiebungen ist kein Kuriositätenkabinett; sie entsteht, wenn man die quellseitige Hälfte der Bilanz weglässt. Geometrisch nahe Objekte können auf unterschiedlichen lokalen Skalen emittieren und darum verschiedene Redshifts tragen, selbst bei kleinen Relativgeschwindigkeiten. Pfadentwicklung fügt dann nur Feinkorrekturen hinzu. Anstatt extreme Geschwindigkeiten zu stapeln und Zufälle zu bemühen, führen wir die lokale Spannung in die Buchführung zurück. So wird das Axiom „Rotverschiebung = nur Distanz“ geschwächt und die Leitidee gestützt: Spannung setzt das Tempo, und das Medium gehört in die Rechnung.
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Empfohlene Zitierweise: Autor: „Guanglin Tu“; Werk: „Energy Filament Theory“; Quelle: energyfilament.org; Lizenz: CC BY 4.0.
Erstveröffentlichung: 2025-11-11|Aktuelle Version:v5.1
Lizenzlink:https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/