Startseite / Kapitel 3: makroskopisches Universum
Terminologie und Rahmen
Wir beschreiben Strukturwachstum im Bild Fäden–Meer–Spannung. In frühen wie späten Epochen bildeten sich generalisierte instabile Teilchen (GUP) kurz und zerfielen wieder; ihre aufsummierten Lebenszeiten strafften das Medium und legten — als Raum-Zeit-Mittel — einen nach innen gerichteten Hintergrund der statistischen Tensorgravitation (STG). Beim Zerfall/bei der Annihilation speisten sie schwache Wellenpakete zurück, die ein diffuses tensoriales Hintergrundrauschen (TBN) bilden. Im Folgenden verwenden wir ausschließlich diese deutschen Langformen.
I. Überblick: vom „Relief“ zu spannungsgeführten Mustern
Die Verteilung im Großen ist kein Zufallssand, sondern eine Karte, die durch ein Tensor-Relief organisiert wird: Filamente verbinden, Wände schließen, Knoten ragen empor, Voids öffnen sich. Anschaulich: Das Energie-Meer (Energy Sea) ist das kontinuierliche Transportmedium; Spannung sagt, „wie straff die Folie gezogen ist“, und setzt Beweglichkeit sowie lokale Ausbreitungsgrenzen; Dichte wirkt als Last, drückt das Relief ein und federt zurück; Energie-Filamente sind geordnete, bündel- und schließbare Ströme, die vom Relief geführt werden.
Wasser-Analogie: Auf einer Wasseroberfläche übernimmt die Oberflächenspannung die Rolle der Spannung, die Oberfläche die des Energie-Meers. Wo Spannung/Krümmung variieren, treibt es Treibgut auf leichten Pfaden zusammen — zu Schnüren (Filamente), Rändern (Wände) und freien Zonen (Voids).
II. Erste Schritte: wie kleine Falten zu Wegen werden
Anfangs war das Energie-Meer nahezu gleichmäßig, aber nicht perfekt: winzige Höhendifferenzen gaben den Anstoß. Spannungsgradienten lieferten Gefälle; Störungen und Materie „rutschten“ bevorzugt hangabwärts und verstärkten Mikrorelief zu Korridoren. Dichte „härtete“ das Gefälle: lokale Konvergenz hob die Dichte an und grub eine Innen-Rampe, während Rückfederung Material zurückschob und einen Kompressions-/Rückprall-Takt etablierte.
Analogie: Blätter oder Körner auf Wasser ändern lokal Spannung/Krümmung, erzeugen sanfte Potenzialhänge und ziehen umliegendes Treibgut an.
III. Drei Relief-Einheiten: Korridore, Knoten und Voids
- Grate und Korridore (lange Hänge): Schnellspuren, auf denen Materie und Störungen als ausgerichtete Schichten einströmen.
- Knoten (tiefe Brunnen): an Kreuzungen vertieft und versteilt sich der Brunnen, bündelt Material, begünstigt Schließen/Kollaps und bildet Kerne/Cluster.
- Voids (Rückprall-Becken): dauernd ausgeleerte, spannungsärmere Gebiete, die als Ganzes zurückfedern, Zufluss abweisen und klar begrenzte Leerräume ausprägen.
IV. Zwei Verstärker: innerer Bias und sanftes „Schleifen“
- Statistische Tensorgravitation — universaler innerer Bias: In dichten Milieus ziehen instabile Teilchen, streuen und ziehen erneut; ihre Lebenszeiten mitteln zu einem glatten, nach innen gerichteten Sockel, der Hänge verlängert, Brunnen vertieft und das Gerüst trägt.
- Tensoriales Hintergrundrauschen — sanftes Schleifen: Wellenpakete aus Zerfällen addieren ein breitbandiges, schwaches, allgegenwärtiges Korn. Die Makrogeometrie bleibt, Kanten werden runder, die Anmutung natürlicher.
V. Vier Akte: von der Falte zum Muster
- Falte: initiales Mikrorelief eröffnet begehbare Pfade auf der Spannungs-Karte.
- Konfluenz: schichtweiser Zustrom folgt langen Hängen; Filamente bündeln, verzwirnen und rekonnektieren in Scher-Bändern.
- Formgebung: mit glattem STG-Beitrag werden Bündel zu Filamenten, Filamente zu Wänden, Wände rahmen Voids; Knoten vertiefen sich durch anhaltenden Zufluss, Voids wachsen durch Rückprall.
- Feinschliff: Jets, Winde und Rekonnexion führen Überspannung entlang von Polen/Graten ab; TBN schleift Ränder, verbindet Wände, schärft Filamente und klärt Voids.
VI. Warum „Flussnetzwerke“ stabil sind: doppelte Rückkopplung
- Positiv (Selbstverstärkung): Konvergenz → höhere Dichte → aktivere instabile Teilchen → stärkere STG → mehr Konvergenz. Lange Hänge und tiefe Brunnen schneiden sich ein wie Flussbetten.
- Negativ (Selbststabilisierung): Scherung und Rekonnexion nahe Kernen lösen Spannung; Jets/Winde exportieren Energie und Drehimpuls, verhindern Überkollaps; TBN glättet zu scharfe Falten und dämpft Fragmentierung.
VII. Multiskalige Hierarchie: Filamente in Filamenten, Wände in Wänden
Hauptäste verzweigen zu Filamenten, diese zu Fäden; große Voids enthalten Sub-Voids; Hauptwände tragen dünne Schalen und Fasern. Takte nisten: große Skalen langsam, kleine schnell. Ändert sich eine Stufe, laufen Updates flächig innerhalb der zulässigen Ausbreitungsgrenze: oben wird neu gezeichnet, unten folgt nach. Orientierung in Form, Polarisation und Geschwindigkeitsfeldern bleibt netzweit kohärent.
VIII. Fünf Himmels-Morphologien
- Waben-Skelett: Filamente und Wände flechten ein Gitter, das Voids parzelliert.
- Cluster-Wände: dicke Wände zeichnen Void-Ränder; Grate liegen darauf wie Sehnen.
- Gestapelte Filament-Züge: parallele Gruppen speisen einen gemeinsamen Knoten mit gleichgerichtetem, glattem Fluss.
- Sattel-Kreuzungen: mehrere Korridore treffen, Geschwindigkeitsfelder wechseln die Richtung, Rekonnexion ordnet um.
- Becken und Schalen: sanfte Innenräume, steile Ränder; Galaxien reihen sich bogenförmig auf den Schalen.
IX. Dynamik-Trio: Scherung, Rekonnexion, Verriegelung
- Scherbänder: ko-orientierte, aber unterschiedlich schnelle Schichten kräuseln den Zustrom zu Mikro-Wirbeln und verbreitern das Geschwindigkeits-Spektrum.
- Rekonnexion: Verknüpfungen reißen, relinken und schließen nach Schwellen, konvertieren Spannung in wandernde Wellenpakete; kernnah thermalisiert ein Teil und erzeugt breitbandige Emission.
- Verriegelung: In dichten, hochgespannten, rauschstarken Knoten überschreitet das Netz die Kritikalität, kollabiert zu einlass-einseitigen Kernen; polare Niedrigwiderstands-Kanäle bündeln langlebige Jets.
X. Zeitentwicklung: von der Kindheit zum Netzwerk
- Früh: flache Falten, filigrane Spur-Filamente, klarer Kompressions-/Rückprall-Takt.
- Wachstum: starke Konfluenz, viel Scherung; STG verdickt das Relief; Filamente, Wände und Voids spezialisieren sich.
- Vernetzung: Stamm-Filamente verbinden Knoten, Voids sind sauber gerahmt; Knoten tragen persistente Aktivitäts-Zonen (Jets, Winde, Variabilität).
- Reorganisation: Verschmelzungen und starke Ereignisse zeichnen Sektoren neu; breite Areale „wechseln den Takt“, das Netz staffelt und verstärkt auf größeren Skalen.
XI. Beobachtungs-Gegenproben
- Rotationskurven und Außen-Plateaus: der innengerichtete Bias der statistischen Tensorgravitation stützt zentripetale Führung über sichtbare Materie hinaus und hebt äußere Geschwindigkeits-Plateaus.
- Linseneffekte und Feinkorn: der glatte Bias begünstigt Bögen/Ringe; Mikrokorn nahe Sätteln verschiebt Flussverhältnisse und Bildstabilität.
- Rotverschiebungs-Raum-Verzerrungen: lange Hänge organisieren gleichgerichteten Zustrom, der Isokorrelationen entlang der Sichtlinie staucht; tiefe Brunnen und Scherbänder strecken sich zu „Fingern“.
- Großskalig orientierte Anisotropie: Formen, Polarisation und Geschwindigkeitsfelder teilen Netz-Orientierung; Grate/Korridore verleihen Richtungssinn.
- Voids, Wände und Kaltflecken: rückfedernde Volumina prägen Photonen achromatische Temperatur-Offsets ein; auf Schalen reihen sich Galaxien bogenförmig.
XII. Anschluss an das Standardbild
- Anderer Fokus: klassisch stehen Masse und Potential im Zentrum; hier Spannung und Führungs-Relief. In schwachen Feldern und im Mittel sind beide Sprachen übersetzbar; unser Pfad liefert jedoch die durchgehende Kette Medium–Struktur–Leitung.
- Weniger Annahmen, stärkere Kopplungen: keine Objekt-Sonderposten; eine einzige Spannungs-Karte erklärt Rotation, Linsen, Verzerrungen, Ausrichtungen und Hintergrund-Textur gemeinsam.
- Kosmologische Umdeutung: im Kosmos ersetzt spannungsgeführte Topographie die allein „gleichmäßig gestreckte Sphäre“; bei der Inversion „Expansion–Distanz“ müssen Quell-Kalibrierung und Pfad-Terme explizit bilanziert werden.
XIII. Karte lesen: so wird sie sichtbar
- Mit der Linse konturieren: Vergrößerung und Verzerrung als Höhenlinien nutzen, um Hänge und Tiefen zu skizzieren.
- Mit Geschwindigkeiten strömlinien: Stauchung/Streckung im Rotverschiebungs-Raum als Fluss-Pfeile lesen, um Korridore und Kreuzungen einzuzeichnen.
- „Schleifen“ in der Hintergrund-Textur finden: diffusen Radio/FIR-Boden, Kleinskalen-Glättung des kosmischen Mikrowellenhintergrunds (CMB) und moderate Wirbel-Polarisation als Marker für Feinkornzonen verwenden.
- Überlagern und ko-abbilden: die drei Karten stapeln, um einen einheitlichen Atlas aus Filamenten, Wänden, Voids und Brunnen freizulegen.
XIV. Zusammenfassend
Falten zeichnen Wege; lange Hänge ordnen Zufluss; tiefe Brunnen sammeln und verriegeln; Voids federn zurück und klären. Die statistische Tensorgravitation verdickt das Skelett, während das tensoriale Hintergrundrauschen Kanten rundet. Scherung–Rekonnexion–Jets schließen den Zyklus „organisieren–transportieren–freisetzen“. Verschachtelte Hierarchie und blockweises Neuzeichnen halten das Netz zugleich stabil und beweglich. Die Oberflächenspannungs-Analogie wirkt als intuitive Lupe: Sie macht die Kette — Gradient → Konvergenz → Vernetzung → Rückkopplung — sichtbar und erinnert daran, dass Wasser eine 2D-Grenzfläche ist, das Universum jedoch ein 3D-Volumen; Skalen und Mechanismen sind nicht 1:1. Mit diesem Blick treten Filamente, Wände, Knoten und Voids am Himmel schärfer hervor.
Urheberrecht & Lizenz (CC BY 4.0)
Urheberrecht: Sofern nicht anders angegeben, liegen die Rechte an „Energy Filament Theory“ (Text, Tabellen, Abbildungen, Symbole und Formeln) beim Autor „Guanglin Tu“.
Lizenz: Dieses Werk steht unter der Creative‑Commons‑Lizenz Attribution 4.0 International (CC BY 4.0). Vervielfältigung, Weiterverbreitung, Auszüge, Bearbeitung und Weitergabe – kommerziell wie nichtkommerziell – sind mit Namensnennung erlaubt.
Empfohlene Zitierweise: Autor: „Guanglin Tu“; Werk: „Energy Filament Theory“; Quelle: energyfilament.org; Lizenz: CC BY 4.0.
Erstveröffentlichung: 2025-11-11|Aktuelle Version:v5.1
Lizenzlink:https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/