Startseite / Kapitel 3: makroskopisches Universum
I. Das Wichtigste auf einen Blick (Leserkarte)
- Gravitationsablenkung: Licht legt in einem „stärker gespannten“ Hintergrund einen geometrisch längeren Weg zurück. In der Nähe massereicher Körper steigt die Hintergrundspannung, die lokale Ausbreitungsobergrenze ebenso, und Strahlen biegen zur „gespannteren Seite“ ab. Weil die Geometrie die Bahn streckt, wächst die Gesamtlaufzeit oft. Der Effekt ist achromatisch und gilt messagerübergreifend, etwa für Photonen und Gravitationswellen.
- Materialbrechung: Im Medium koppelt Licht wiederholt an gebundene Ladungen. Dadurch sinkt die effektive Geschwindigkeit, und es entsteht Dispersion; Farben werden unterschiedlich abgelenkt. Hinzu kommen Absorption, Streuung und Pulsverbreiterung; Bahnänderungen treten an Grenzflächen und im Materialinneren auf.
II. Zentrale Unterschiede (vier „Wasserscheide“-Karten)
- Dispersion ja oder nein
- Gravitationsablenkung: achromatisch; alle Spektralbänder biegen und verzögern gemeinsam.
- Materialbrechung: deutlich dispersiv; Blau und Rot erhalten verschiedene Brechungswinkel, die Pulsankünfte fächern sich auf.
- Ursprung der Zeitkosten
- Gravitationsablenkung: lokal höhere Obergrenze, aber längere, gekrümmte Route; die Weglängen-Komponente dominiert die Gesamtzeit.
- Materialbrechung: im Medium effektiv langsamer durch Pausen-/Reemissionszyklen, ggf. zusätzlich mit Absorption oder Mehrfachstreuung.
- Energie und Kohärenz
- Gravitationsablenkung: vorwiegend geometrische Änderung, vernachlässigbare Energieverluste, Kohärenz bleibt weitgehend erhalten.
- Materialbrechung: Absorption, thermisches Rauschen und Dekohärenz verbreitern Pulse und waschen Interferenzfransen aus.
- Worauf der Effekt wirkt
- Gravitationsablenkung: gleiche geometrische Regel für Photonen, Gravitationswellen, Neutrinos u. a.
- Materialbrechung: betrifft elektromagnetische Wellen, die an Materie koppeln; Gravitationswellen „beachten“ Glas fast nicht.
III. Zwei Schnittbilder
- Gravitationsablenkung (Hintergrundgeometrie)
- Szene: Umgebung von Galaxien, Schwarzen Löchern und Galaxienhaufen.
- Erscheinungsbild: Strahlen krümmen zur „gespannten Seite“; starke Linsen erzeugen Mehrfachbilder und Bögen, schwache Linsen Scherung und Konvergenz.
- Zeitmessung: mehrere Wege derselben Quelle führen zu achromatischen Verzögerungen; ganze Bänder verschieben sich gemeinsam „früher–später“.
- Diagnose: Ankunftsverzüge und Ablenkwinkel band- und messagerübergreifend vergleichen; stimmen Verschiebungen und bleiben Verhältnisse stabil, spricht das für Geometrie.
- Materialbrechung (Materialantwort)
- Szene: Glas, Wasser, Plasmaschlieren, Staubschichten.
- Erscheinungsbild: der Brechungswinkel hängt von der Wellenlänge ab; Reflexion, Streuung und Absorption begleiten den Effekt.
- Zeitmessung: deutliche Pulsverbreiterung; in Plasmen kommen tiefere Frequenzen später; eine klare Dispersionskurve entsteht.
- Diagnose: bekannte Vordergründe subtrahieren; bleibt Dispersion übrig, nach nicht modellierten Medien suchen. Verschwindet sie, während eine gemeinsame Verschiebung bleibt, zur geometrischen Erklärung zurückkehren.
IV. Beobachtungskriterien und Praxis-Checkliste
- Multiband-Koinzidenz: zeigen Optik–NIR–Radio entlang derselben Route gemeinsame Krümmung bzw. Verzögerung ohne ausgeprägte Dispersion, bevorzugen wir Gravitationsablenkung.
- Multimessenger-Prüfung: verschieben sich Photonen und Gravitationswellen (oder Neutrinos) eines Ereignisses gleichsinnig und vergleichbar stark, deutet das auf Hintergrundgeometrie statt Materialdispersion.
- Mehrbild-Differenz (starke Linsen): Lichtkurven zwischen Bildern derselben Quelle differenzieren, um intrinsische Variabilität zu entfernen; bleiben achromatische, korrelierte Residuen, sprechen sie für geometrische Wegunterschiede.
- Puls-Verbreiterungskurve: fächert sich die Ankunftszeit systematisch mit der Frequenz auf und sinkt die Kohärenz, liegt Materialdispersion mit Absorption nahe.
V. Kurzantworten auf häufige Missverständnisse
- Wird Licht nahe einem massereichen Körper langsamer?
- Lokal: die Ausbreitungsobergrenze ist höher.
- Aus der Ferne: die Route wird länger und gekrümmt, die Gesamtlaufzeit wächst oft. Beides beschreibt verschiedene Größen und widerspricht sich nicht.
- Kann Materialbrechung als Gravitationslinse auftreten?
Über breite Bänder und zwischen Messagern kaum haltbar: Medien dispersieren und dekohärieren, Gravitationslinsen sind achromatisch und multimessenger-tauglich. - Reicht ein einzelnes Band zur Entscheidung?
Riskant. Robust ist das Trio: Multiband + Multimessenger + Mehrbild-Differenz.
VI. Anknüpfungen an andere Kapitel
- Zu § 1.11 Statistische Spannungsgravitation (STG): Gravitationsablenkung ist die direkt sichtbare, „gefälle-geführte“ Manifestation.
- Zu § 1.12 Spannungs-Hintergrundrauschen (TBN): oft gilt „erst Rauschen, dann Kraft“ – der Untergrund hebt sich, anschließend verstärken sich geometrische Terme.
- Zu § 8.4 Rotverschiebung (Redshift): achromatische Frequenz- und Zeitverschiebungen über lange Wege sind „Pfadterme“ der Hintergrundgeometrie und ihrer Evolution.
- Zu § 8.6 Kosmische Mikrowellen-Hintergrundstrahlung (CMB): das frühe Bild „Platte + Entwicklung“ beruht auf achromatischen Hintergrundeffekten; materielle Vordergründe müssen systematisch entfernt werden.
VII. Zusammenfassend
- In einem Satz: Gravitationsablenkung formt die Route um, Materialbrechung verändert das „Trittgefühl“ im Medium.
- Woran wir drehen: Dispersion prüfen, Kohärenz prüfen, Mehrbild-Differenz nutzen, Multimessenger-Konsistenz testen.
- Vorgehen: „Gemeinsame Verschiebungen“ der Hintergrundgeometrie zuordnen, „dispersive Verbreiterungen“ der Materialantwort und beides auf einer gemeinsamen Karte der Hintergrundspannung registrieren.
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Empfohlene Zitierweise: Autor: „Guanglin Tu“; Werk: „Energy Filament Theory“; Quelle: energyfilament.org; Lizenz: CC BY 4.0.
Erstveröffentlichung: 2025-11-11|Aktuelle Version:v5.1
Lizenzlink:https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/