Startseite / Kapitel 4: Schwarze Löcher
Schwarze Löcher sind keine unveränderlichen „Schalen“. Sie haben Lebensläufe. Bei reichlicher Zufuhr leisten sie harte Arbeit; mit schwindender Versorgung dominieren Sickerfluss und langsame Entladung; schließlich wird eine klare Schwelle überschritten – die äußere kritische Bande zieht sich zurück – und zwei Endzustände werden möglich: Re-Nukleation, ein horizontloses ultradichtes Sternobjekt; oder ein dickes Suppenstadium, ein horizontloser, statistisch geführter Klumpen in einer dichten Energie-Fäden (Energy Threads)-See.
I. Phasen: von aktiver Zufuhr zum sickerflussdominierten Abbau
In der Zufuhr-aktiven Phase bleibt die äußere kritische Bande elastisch, aber insgesamt stabil; der „Kolben“ der Übergangszone taktet häufig; der Kern brodelt mit Scherungen und Rekonnexionen. Drei Auswege koexistieren und wechseln die Führung: die axiale Perforation (Jet) gedeiht bei günstigem Spin und Geometrie; randseitige bandartige Subkritikalität (Scheibenwind und Re-Processing) dominiert bei scheibenbasiertem Drehimpuls; flüchtige Poren (langsames Leck) häufen sich bei hohem Grundrauschen und häufigen externen Störungen. Beobachtbar sind ein stabiles Hauptring-Bild, sichtbare Subringe, langlebige helle Sektoren; Polarisation mit sanfter Verdrehung plus bandweisen Flips; und zeitlich gemeinsame Stufen, die auch nach Entdispersion nahezu isochron bleiben, gefolgt von Echoreihen.
In der Rückgangsphase mit Sickerfluss lässt externe Zufuhr nach. Der Kern bleibt aktiv, doch das Spannungsbudget wird durch Leckage aufgezehrt. Der mittlere Schwellenwert der äußeren Bande sinkt, der Atemhub schrumpft, die Übergangszone wirkt eher als Dämpfer denn als Motor. Axiale Perforation hält sich schwer, Randbänder übernehmen, Poren liefern eine schwache, aber langlebige Basis-Entladung. Entsprechend: Ring dunkler und dünner, Subringe seltener, glatte Polarisations-Torsion bleibt, bandweise Flips werden rar; gemeinsame Stufen kleiner, Echo-Hüllen länger und flacher. Der Übergang ist statistisch: Was leichter gelingt, trägt mehr.
II. Schwelle: De-Kritikalisierung (Rückzug der äußeren kritischen Bande)
Kriterien: entlang fast des gesamten Rings übersteigt die minimale Außenanforderung den lokalen Ausbreitungsdeckel nicht mehr; der Zustand dauert länger als Erholung der „Haut“ und Gedächtnis der Übergangszone. Globales Gatekeeping endet: starke Ereignisse erzeugen nach Entdispersion keine fast ko-fenstrigen gemeinsamen Stufen mehr und keine paarigen leichten Ring-Aufweitungen/Rücknahmen. Geometrische Akkumulatoren verschwinden: stabiles Hauptring-Bild und reproduzierbare Subring-Familien gehen verloren, der „Rückfaltungs-Verstärker“ fällt aus.
Ursachen: das Budget erschöpft sich – langfristiger Sickerfluss plus rückläufige Zufuhr drücken die Spannung unter die Halteschwelle; die Geometrie stumpft ab – Scher-Ausrichtungslängen schrumpfen, Streifen verbinden keine dauerhaften Niedrigimpedanz-Korridore mehr, die kollektive Haut-Antwort erlischt; die axiale Bevorzugung schwächt sich – Spin nimmt ab oder richtet sich um, der „natürlich leichte“ Achspfad trägt keine langlebige Perforation mehr.
Signaturen des Überschreitens: Hauptring verblasst und „franst“ rasch, Subringe verschwinden; Polarisationsmuster verlieren Ordnung; gemeinsame Stufen bleiben aus, nur bandweise langsame Drifts verbleiben. Ohne neue starke Zufuhr kehrt das nicht zurück.
III. Endzustand A: Re-Nukleation (horizontloses ultradichtes Sternobjekt)
Bedingungen: nach Rückzug außen zieht sich die innere kritische Bande weiter zusammen; die Kernspannung sinkt so weit, dass stabiles Wickeln wieder selbsttragend wird. Wicklungen schließen zu dauerhaften Ringen, Dekonstruktionsereignisse werden selten, der Anteil instabiler Teilchen sinkt unter das Rausch-Niveau. Geometrie baut sich zu „hartem Kern – weicher Hülle“ um: ein tragfähiges, ultradichtes Zentrum entsteht, überzogen von einer dünneren Energie-See (Energy Sea).
Beobachtbar: kein stabiler Hauptring und keine Subringe; stattdessen kompakter Zentralfleck oder kleiner innerer heller Ring – von der inneren Geometrie gesetzt, nicht durch Rückfaltung –, ohne langlebige helle Randsektoren. Polarisation mit mittlerem Grad, länger stabilem Winkel, seltenen Band-Flips; Ausrichtung spiegelt robustere Kernfeld-Topologie. Zeitlich keine globalen Gates: Oberflächen-/Suboberflächen-Mikroflackern dominiert, Echos sind flach. Spektral weniger Re-Processing, direkteres Hart–Weich-Koppeln; einfallende Klumpen liefern eher „Rebound“-Nachleuchten als Schwellen-Stufen. Umgebung: Jets meist erloschen; ggf. schwacher, stationärer, magnetisierter Abfluss, wenig Leistung, schlechte Kollimation.
Physik: Re-Nukleation bedeutet keinen Rückfall zu gewöhnlichen Sternen. Es entsteht ein horizontloser ultradichter Zustand, in dem langlebiges, stabiles Wickeln ein tragendes Skelett bildet; Energieaustausch verlagert sich auf Oberfläche und Suboberfläche statt Haut-Gatekeeping.
IV. Endzustand B: Dicke Suppe (horizontloses, statistisch geführtes Objekt)
Bedingungen: äußere Bande ist weg, die innere hat sich nicht weit genug zurückgezogen; Spannung reicht nicht für einen Horizont, unterdrückt aber ausgedehntes stabiles Wickeln. Instabilität wird Normalfall: kurzlebige Wicklungen entstehen und zerfallen stetig, ihre Sprays halten eine dichte, laute Suppe. Ohne harte Oberfläche erzeugt die Überlagerung vieler flüchtiger Züge einen glatten, tiefen statistischen Bias in der Spannung, der stark führt.
Beobachtbar: kein stabiler Hauptring; Kernregion mit niedriger Flächenhelligkeit, oft ohne klaren Nukleus; Helligkeit wandert in äußere Re-Processing-Schalen mit diffusem Licht und nebeligen Outflows. Polarisation niedrig bis mittel, Winkel segmentweise wechselnd, Flip-Bänder kurz und fleckig – weniger geordnet als bei Re-Nukleation. Zeitlich keine gemeinsamen Stufen; langsame Anstiege und lange Nachglühen überlagern häufige, kleine Hintergrund-Flackerer. Spektral dick und re-processing-stark; schwache Linien, spärliche Plasmadiagnostik; breite, kontrastarme IR–Sub-mm-Basis. Umgebung: Weitwinkelwinde, Blasen, warme Gashüllen; hohe Masse-zu-Licht-Ratio; Linsen und nahe Orbits weisen auf tiefen Schacht mit wenig Licht.
Physik: ein dichter Klumpen der Energie-See, in dem stabiles Wickeln selten durchhält; Träger sind spärlich und fragil, kohärente Strahlung schwer zu organisieren, Energieaustausch dominiert Umverteilung und Re-Processing. Ergebnis: dunkel, aber schwer – optisch hohl am Kern, gravitativ stark.
V. Kosmischer Ausblick: typische Reihenfolge in einem abkühlenden Universum
- Zufuhr versiegt. In einem kälter und dünner werdenden Kosmos werden Nachschub und starke Störungen selten; Sickerfluss übernimmt.
- Kleine de-kritikalisieren früher, große später. Kürzere Wege, leichtere Haut, dünnere Übergänge beschleunigen kleine Massen; große halten länger durch.
- Verzweigungs-Präferenzen:
- Re-Nukleation wird begünstigt, wenn Spannung tief fällt, Orientierung geordnet bleibt und das Rauschen instabiler Teilchen rasch sinkt.
- Dicke Suppe wird begünstigt, wenn der Spannungsabfall moderat ist, Instabilität anhält und Rand-Scherung fortbesteht.
- Populationsevolution: jet-starke Quellen verlieren zuerst ihre Jets und schwenken zu Randbändern und langsamen Lecks; später spaltet sich die Population in eine Minderheit Re-Nukleatoren und eine Mehrheit Suppen-Objekte. Keines behält Gatekeeping auf „Horizont-Niveau“.
Dies ist kein Zeitplan für eine einzelne Quelle, sondern eine probabilistische Ordnung. In einem abkühlenden, stiller werdenden Universum ist De-Kritikalisierung nahezu unvermeidlich; was folgt, hängt vom Rest-Spannungsbudget, vom Rückzug der inneren Bande und vom Dämpfen des instabilen Teilchenrauschens ab.
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Empfohlene Zitierweise: Autor: „Guanglin Tu“; Werk: „Energy Filament Theory“; Quelle: energyfilament.org; Lizenz: CC BY 4.0.
Erstveröffentlichung: 2025-11-11|Aktuelle Version:v5.1
Lizenzlink:https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/